Von einem USB Stick ein Betriebssystem zu booten ist generell kein Problem. Möchte man das ganze dann in einer VM tun, treten die ersten Hürden auf. Konkret möchte ich mich hier auf Virtual Box als frei verfügbare Virtualisierungslösung beziehen. Die Einschränkung sei an der Stelle erwähnt, da die „Probleme“ bei z.B. Parallels nicht auftreten. Abgesehen davon kann es weitere Gründe geben, einen Bootable USB Stick in eine VM zu übertragen:
- Platzprobleme
- Performance
- Backup
Der Abschnitt der Beschreibung bzgl CloneZilla funktioniert auch auf nativer Hardware, also den USB Stick auf eine physikalische Festplatte zu clonen (oder einen anderen USB Stick). Alle Schritte zu VirtualBox können dann übersprungen werden
Vorbereitung
- Du brauchst einen USB Stick, um CloneZilla zu installieren. Alternativ kann CloneZilla auch von einer DVD oder CD gestartet werden, im Beispiel verwenden wir aber einen USB Stick.
- Wir laden uns CloneZilla runter http://clonezilla.org/clonezilla-live.php
- Dann brauchen wir noch ein Tool, um das Image auf den Stick zu bekommen, wir nehmen hier Linux Live USB. http://www.linuxliveusb.com/
- Wir nutzen die neueste Version von Virtual Box, die gibt es hier: https://www.virtualbox.org/
- Du benötigst einen PC, auf dem Virtual Box ausgeführt werden kann, mit genügend Platz für das Image. Alternativ erstelle die VM auf einer externen Festplatte.
Tipp: Du kannst Schritt 4 und 5 überspringen, wenn Du das Image auf eine physikalische Platte clonen willst.
Tipp: Wenn man das Image in eine VirtualBox clonen will, dann kann man sich Schritt 3 sparen, und den Stick aus Schritt 1 braucht man auch nicht. Dann kann das CloneZilla Image direkt eingebunden werden, siehe weiter unten.
Los geht’s, erstmal alles installieren
Dieser Abschnitt setzt voraus, dass die Vorbereitungen abgeschlossen sind, und die Software runtergeladen wurde.
- Zuerst bestücken wir den USB Stick mit CloneZilla. Dazu starten wir Linux Live USB.
- Wähle als Ziel den leeren Stick und als Quellimage das CloneZilla. Eine detailliertere Beschreibung gibt es hier: http://clonezilla.org/fine-print-live-doc.php?path=./clonezilla-live/doc/10_LinuxLive_USB_creator/00-create-clonezilla-live.doc#00-create-clonezilla-live.doc
- Nun VirtualBox installieren.
Tipp: Du kannst Schritt 3 überspringen, wenn Du das Image auf eine physikalische Platte clonen willst.
Tipp: Wenn man das Image in eine VirtualBox clonen will, dann kann man sich Schritt 1 und 2 sparen.
Virtual Box vorbereiten
Dieser Abschnitt beschreibt, wie man den CloneZilla USB und das Quell USB in eine Virtual Box einbindet.
- Es funktioniert NICHT, ein USB als bootbares Medium beim Erstellen der VM anzugeben – zumindest nicht auf einfache Weise (Vorschläge werden gerne erhört). Daher müssen die USB als Harddisks maskiert werden. Ist nicht so kompliziert wie es im ersten Moment klingt. Eine ausführliche Anleitung gibt es hier: http://www.howtogeek.com/187721/how-to-boot-from-a-usb-drive-in-virtualbox/
Hinweise:
– Bitte unbedingt die Hinweise „Run as Administrator“ befolgen.
– Beim Angeben des USB Laufwerkes muss einfach nur die aus dem Disk Management ermittelte Nummer hinter „PhysicalDrive“ angehängt werden. Also, ‚#‘ mit der Nummer ersetzen.
Diese Beschreibung muss für den Quellstick UND für den CloneZilla Stick durchgeführt werden.
Tipp: Wenn man das CloneZilla Image direkt verwenden möchte, dann kann dieser Schritt für CloneZilla übersprungen werden.
- Nun erstellen wir eine VM in Virtual Box.
- Nennen sie CloneZilla und erstelle sie da, wo genügend Platz ist – temporäre Dateien blähen die VM auf.
- Typ: Linux, Ubuntu 64 Bit.
- KEIN Laufwerk erstellen oder einbinden.
Du kannst die VM auch anders benennen.
- Nun ordnen wir unserer CloneZilla VM die in 1 erstellten Laufwerke zu.
Tipp: Hier mountest Du das CloneZilla Image direkt, wenn Du Dir den Umweg über den USB Stick ersparst. - Jetzt erstelle ein Virtuelle Harddisk für die VM. Dies ist das Cloning Ziel, wähle daher die Platte gleich groß genug am Besten größer. Alle Partition werde hier „hinein“ geclont.
Jetzt wird es ernst – Cloning voraus
Dieser Abschnitt beschreibt den eigentlichen Clone-Vorgang. Es ist der gleiche Prozess egal ob mit einer VM oder eine native Hardware.
- Starte das System. Gebootet werden sollte von der CloneZilla Partition. Ist das nicht der Fall, prüfe die Bootreihenfolge.
- Für CloneZilla gibt es zahlreich Tutorials im Internet. Ich verweise konkret auf dieses hier: https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Klonen_einer_Windows-Installation_mit_Clonezilla
Hier wird genau der benötigte Use Case beschrieben.
- Als Quelle geben wir den USB Stick an, der die zu clonenden Daten enthält. Das ist das Quell-Device
- Als Ziel geben wir das Device an, wo die Stick Daten hin sollen. Das Ziel Device.
ACHTUNG: das Komplette Laufwerk wird kopiert, inkl. allen dort drin enthaltenen Partitionen. Das Ziel Laufwerk wird dabei völlig überschrieben.
- Wir haben nun ein Laufwerk welches die Daten vom Stick enthält. Das System kann nun von hier gebootet werden. Der Vorgang ist gleich, egal ob mit einer nativen Hardware oder einer VirtualBox.
- Ist das System gestartet, kann man in der Datenträgerverwaltung nun die Partition auf die ganze Verfügbare Platte ausdehnen. Die Partition ist nach dem Clone erstmal genauso groß wie auf dem Stick.
- In der VirtualBox installieren wir nun noch die Guest Extensions.
* F E R T I G *